Fairness
sichern
Die Arbeit im mittleren Vollzugsdienst
Beamte im mittleren Vollzugsdienst sorgen für Sicherheit und Ordnung in Justizvollzugsanstalten – und für vieles mehr. Denn sie sind die erste Bezugsperson für die Gefangenen. In enger Zusammenarbeit mit den anderen Diensten im Justizvollzug kümmern sie sich um die Betreuung, Beaufsichtigung und Versorgung der Gefangenen. Damit tragen Justizvollzugsbeamte eine hohe Verantwortung für die Sicherheit der Allgemeinheit – und können das Leben von Menschen in einer schwierigen Zeit zum Besseren wenden.
Die duale Ausbildung dauert zwei Jahre und bietet theoretische Einheiten im Bildungszentrum Justizvollzug kombiniert mit praktischen Erfahrungen in einer Justizvollzugsanstalt. Neben der Praxis geht sie auf rechtliche Grundlagen, aber auch Psychologie, soziale Kompetenzen und Kriminologie ein. Auch Sport und Selbstverteidigung kommen nicht zu kurz.
Dein Beitrag zur Gerechtigkeit
Ein gerechtes Miteinander endet nicht an der Schwelle zum Strafvollzug. Beamte im mittleren Vollzugsdienst stellen sicher, dass verhängte Strafen rechtsstaatlich und menschenwürdig vollzogen werden – und Menschen während der Haft eine neue Perspektive entwickeln können. Sie stehen damit an der Schnittstelle zwischen Bestrafung, Sicherheit und Resozialisierung. Denn Justiz bedeutet auch: Jeder Mensch hat eine zweite Chance verdient.
Alles, was du
wissen musst
Voraussetzungen
Der Beruf erfordert eine gute Menschenkenntnis, Geduld und eine starke Psyche – denn herausfordernde Situationen gehören hier dazu.
Voraussetzungen für die Ausbildung sind mindestens ein Realschulabschluss oder ein Hauptschulabschluss mit abgeschlossener Berufsausbildung. Als angehender Werkdienstbeamter sind eine bestandene Meisterprüfung, der erfolgreiche Abschluss einer Technikerschule, eine Ausbildung zum Arbeitserzieher, zum Arbeitstherapeuten oder zum Ergotherapeuten oder eine bestandene Gesellenprüfung mit fachspezifischer Tätigkeit von mindestens drei Jahren Voraussetzung. Die deutsche Staatsbürgerschaft ist ebenfalls erforderlich. Bewerberinnen und Bewerber sollten geistig und körperlich belastbar sein sowie ein einwandfreies Führungszeugnis vorweisen können.
Gehalt
In Baden-Württemberg startest Du nach der Ausbildung im mittleren Dienst in der Besoldungsgruppe A 8. Hinzu kommen eine Zulage für den Dienst „hinter Gittern“, für geleisteten Schicht- und Wechseldienst, für eine Qualifikation als Handwerksmeister im Werkdienst oder in einem Pflegeberuf. Auch kannst du dich für die freie Heilfürsorge entscheiden und erhältst dadurch mehr Netto vom Brutto. Mit zunehmender Berufserfahrung können Beförderungen bis zur Besoldungsgruppe A 10 mit Amtszulage erfolgen. Auch ist es möglich, in den gehobenen Vollzugs- oder Werkdienst aufzusteigen und bis Besoldungsgruppe A12 befördert zu werden. Zusätzlich werden attraktive Zulagen für Mitarbeitende im Justizvollzug gezahlt. Einen ausführlichen Überblick über das Gehalt und dessen Entwicklung bieten die Besoldungstabellen des Landesamtes für Besoldung und Versorgung Baden-Württemberg.
Entwicklung
Die Tätigkeit im Justizvollzug bietet vielfältige Möglichkeiten zur persönlichen und beruflichen Weiterentwicklung. Mit entsprechender Leistung und Erfahrung können Vollzugsbeamte, bis hin zum Vollzugsdienst- oder Werkdienstleiter einer Justizvollzugsanstalt aufsteigen. Der Karriereweg ermöglicht es, schließlich Führungspositionen innerhalb des Justizvollzugs zu übernehmen und aktiv an der Gestaltung des Vollzugswesens mitzuwirken.
Quereinstieg
Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger mit abgeschlossener Berufsausbildung sind ausdrücklich erwünscht und können sich direkt bei der gewünschten Justizvollzugsanstalt bewerben.
Bewerbungen
Die duale Ausbildung im Justizvollzug findet bereits im Beamtenverhältnis statt und wird deshalb mit einer attraktiven monatlichen Vergütung und zusätzlich möglichen Zulagen angeboten. Als Verheirateter mit einem Kind und pflegerischer Vorausbildung bekommst du beispielsweise bereits 2.930 Euro brutto.
Die Ausbildung beginnt jeweils zum 1. April und zum 1. Oktober und dauert 18 Monate bis zu zwei Jahren. Einstellungen sind jederzeit möglich.
Esmagül
„Ich war schon immer fasziniert vom Mysterium hinter diesen Mauern.“ Eine gewisse Begeisterung für True Crime kann man Esmagül nicht absprechen. Als Justizfachangestellte ist sie nun selbst Teil der Strafjustiz und erledigt zuverlässig elementare Aufgaben – vom Protokoll der Gerichtsverhandlung bis zum Versand von Vorladungen. Früher hat sie diese Welt fasziniert, heute ist sie die erste Ansprechperson für viele Menschen am Gericht.

Andreas
„Für mich ist die Person auf der Anklagebank zwar der Angeklagte, für jemand anderes aber vielleicht der Vater oder die Mutter.“ Das muss sich Andreas in der Hauptverhandlung immer wieder bewusstmachen. Denn für ihn heißt es ab dem ersten Anruf der Polizei bis zum Abschluss des Verfahrens: in enger Abstimmung gemeinsam Straftaten ermitteln und die Täter zur Rechenschaft ziehen. Mit seinem Beitrag zur Strafverfolgung hat Andreas ein großes Ziel: die Welt zu einem besseren Ort machen.

Max
„Mir macht keiner ne Ansage – nur das Gesetz.“ Max hat große Ideale und stellt sich voller Überzeugung in den Dienst des Rechtsstaats. Als Rechtspfleger ist er in seinen Entscheidungen unabhängig. Aber klar: Wenn ihn Menschen verzweifelt anrufen, schaut er, wo er helfen kann, und stellt klare Verhältnisse her – verständlich und rechtlich präzise.

Marvin
„Ich bin ein toleranter Typ – aber das musst du hier auch sein.“ Alles, was Marvin macht, zeichnet sich durch eine sympathische Lockerheit aus. Das hilft ihm im Alltag in der JVA im Umgang mit den Jugendlichen. Aber wenn jemand das ausnutzen will, setzt er auch deutliche Grenzen. Im Idealfall sorgt er dafür, dass die Gefangenen die JVA als bessere Menschen verlassen. Marvin ist jedenfalls überzeugt: Jeder hat eine zweite Chance verdient.

Sven
„Jeder verdient ein freundliches Guten Tag.“ Sven legt großen Wert darauf, allen mit Respekt zu begegnen – auch dem Angeklagten, den er aus der Zelle holt. Er ist für den geordneten Ablauf vor Gericht zuständig. Bei hitziger Stimmung im Saal bedeutet das auch, die Angeklagten wieder sicher in die Zelle zurückzubringen. Sein persönliches Ziel: in verschiedenen Situationen eine Stütze für alle bei Gericht zu sein.

Janina
„Mir war schon immer wichtig, dass es gerecht zugeht.“ Heute sorgt Janina im Gerichtssaal dafür, dass alle gehört werden und das Verfahren mit einem gerechten Urteil endet. Sie sieht aber auch die menschlichen Schicksale hinter den Angeklagten und gibt ihnen bei der Verkündung ihrer Urteile gerne noch ein paar persönliche Worte mit auf den Weg.
