Echte
Verantwortung
übernehmen
Der Beruf
Justizfachangestellte erleben das, was andere nur aus dem Fernsehen kennen. Sie verfolgen spannende Verfahren hautnah, aus verschiedenen Perspektiven. Ohne sie geht in der Justiz gar nichts – denn sowohl im Gerichtssaal als auch in der Organisation der Verfahren tragen sie eine Menge Verantwortung.
In Serviceteams sind sie zentrale Ansprechpartner für Bürgerinnen und Bürger, Rechtsanwälte sowie Verfahrensbeteiligte und sorgen für einen reibungslosen Ablauf in der Justiz. Sie erledigen den Schriftverkehr und können bei der Aufnahme von Anträgen und Erklärungen mit Überblick und Organisationsgeschick glänzen. In Strafprozessen übernehmen sie die Terminplanung, laden Zeugen und führen Protokoll bei den Verhandlungen. Darüber hinaus bearbeiten Justizfachangestellte Akteneinsichtsgesuche und fertigen Beglaubigungen an. Die Berechnung von Gerichtskosten sowie die Verwaltung von Akten – fast ausschließlich digital – gehören ebenfalls zu ihren Aufgaben. Dabei arbeiten sie eng und vertrauensvoll mit Richtern, Staatsanwälten, Rechtspflegern und Justizfachwirten zusammen.
Die staatlich anerkannte Ausbildung ist in Baden-Württemberg auf zweieinhalb Jahre verkürzt. Sie ist vielseitig, geprägt von praktischen Einblicken bei Gerichten sowie Staatsanwaltschaften und begleitet vom theoretischen Unterricht an der Berufsschule und im justizinternen Ausbildungszentrum. Die Auszubildenden werden intensiv und individuell von erfahrenen Ausbildern begleitet. Die Unterstützung durch alle Ausbildungsabschnitte hindurch sorgt für einen optimalen Start in den Justizberuf und fördert sowohl die fachliche als auch die persönliche Entwicklung.
Dein Beitrag zur Gerechtigkeit
Justizfachangestellte sorgen dafür, dass der Justizapparat rund läuft. In eigener Verantwortung schaffen sie die Basis dafür, dass die Justiz funktioniert. Sie unterstützen damit Richter, Staatsanwälte und Rechtspfleger – und leisten so ihren ganz persönlichen Beitrag zur Gerechtigkeit.
Sei entscheidend – und genieße jede Menge Vorteile
Willkommen bei der Justiz Baden-Württemberg! Unsere Karrierewege sind äußerst vielfältig. Das Ziel aber, ein gerechtes Miteinander zu gewährleisten, haben sie alle gemein. Jeder Einzelne von uns trägt einen Teil dieser Verantwortung – und täglich zum Gelingen des Rechtsstaats bei.
Der Alltag bei der Justiz ist maximal abwechslungsreich. Die Aufgaben sind vielfältig, du kannst dich in verschiedenen Bereichen ausprobieren, aber dein Job bleibt immer sicher. Bei uns gibt es kein „Backoffice“. Wir treffen täglich Entscheidungen, die das Leben von Menschen direkt beeinflussen. Dabei sehen wir, dass unsere Arbeit Sinn ergibt und deshalb brennen wir für sie.
Der Beruf der Justizfachangestellten bringt aber auch seine ganz eigenen Vorteile mit sich:
Alles, was du
wissen musst
Voraussetzungen
Die Voraussetzung für die Ausbildung ist ein mittlerer Bildungsabschluss, zum Beispiel der Realschulabschluss. Gefragt sind Organisationstalente, die es lieben Verantwortung zu übernehmen – und auch unter Druck einen kühlen Kopf bewahren.
Gehalt
Justizfachangestellte in Baden-Württemberg werden nach dem Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst der Länder (TV-L) vergütet. Die genaue Eingruppierung hängt von der jeweiligen Tätigkeit und Berufserfahrung ab. Bei einer Beschäftigung in den Serviceeinheiten der Gerichte und Staatsanwaltschaften erfolgt in der Regel eine Bezahlung nach Entgeltgruppe 9a (TV-L).
Für einen Überblick über das Gehalt und dessen Entwicklung sind auf der Website des Landesamtes für Besoldung und Versorgung Baden-Württemberg die entsprechenden Gehaltstabellen einsehbar.
Justizfachangestellte erhalten zusätzlich vermögenswirksame Leistungen, die in eine vom Beschäftigten gewählte Sparform fließen. Zusätzlich besteht eine verpflichtende Zusatzversorgung über den KVBW (Kommunaler Versorgungsverband Baden-Württemberg), die als Betriebsrente überwiegend vom Arbeitgeber finanziert wird und die gesetzliche Altersvorsorge ergänzt.
Entwicklung
Nach einem Jahr Berufserfahrung können sich Justizfachangestellte für eine sechsmonatige Zusatzqualifikation bewerben. Anschließend ist ein Einstieg als Beamtin oder Beamter in den mittleren Justizdienst möglich. Als Justizfachwirtin beziehungsweise Justizfachwirt übernehmen sie dann verantwortungsvollere Aufgaben, beispielsweise die Vergütung der Rechtsanwälte aus der Staatskasse oder die Vollstreckung von Geldstrafen.
Darüber hinaus können sich Justizfachangestellte auf bestimmte Fachbereiche spezialisieren und Leitungsfunktionen in Serviceteams übernehmen. Dazu werden regelmäßig Fort- und Weiterbildungen angeboten. Neben dem klassischen Karriereweg ist auch ein Wechsel in andere Bereiche wie die Justizverwaltung oder den Justizvollzug möglich.
Quereinstieg
Wer eine abgeschlossene Berufsausbildung oder Berufserfahrung in einem verwandten Bereich hat, etwa als Rechtsanwaltsfachangestellte oder im kaufmännischen Sektor, kann sich für eine Tätigkeit als Justizangestellte qualifizieren. Spezifische Schulungen oder Programme, wie zum Beispiel „fit for justice“, machen auch Quereinsteiger fit für den Beruf der Justizangestellten.
Bewerbungsprozess
Für die Bewerbung und die Ausbildung ist eines der beiden Oberlandesgerichte in Baden-Württemberg zuständig – je nachdem, in welchem Gerichtsbezirk die Tätigkeit im Justizdienst angestrebt wird:
Weitere Infos erhältst du über das Kontaktformular, das dich automatisch zu deinem zuständigen Oberlandesgericht weiterleitet.
Bewerbungen von Menschen mit Behinderung sind ausdrücklich willkommen. Für Fragen oder eine vertrauliche Beratung steht die Hauptvertrauensperson der schwerbehinderten Menschen gerne zur Verfügung (Tel. 0711 50435655, E-Mail: hauptvertrauensperson.nrb@jum.bwl.de). Weitere Informationen enthält das entsprechende Merkblatt.
Nach Eingang der Bewerbungsunterlagen werden geeignete Bewerberinnen und Bewerber zum weiteren Auswahlverfahren eingeladen.
Kontakt

Mirjam Reith
Personalreferentin und Karriereberaterin Oberlandesgericht Stuttgart
0711 212-3220
Mirjam.Reith@olgstuttgart.justiz.bwl.de

Jasmin Schwartz
Leiterin der Ausbildungsabteilung Oberlandesgericht Karlsruhe
0721 926-6155
Ausbildungsreferat@olgkarlsruhe.justiz.bwl.de
Esmagül
„Ich war schon immer fasziniert vom Mysterium hinter diesen Mauern.“ Eine gewisse Begeisterung für True Crime kann man Esmagül nicht absprechen. Als Justizfachangestellte ist sie nun selbst Teil der Strafjustiz und erledigt zuverlässig elementare Aufgaben – vom Protokoll der Gerichtsverhandlung bis zum Versand von Vorladungen. Früher hat sie diese Welt fasziniert, heute ist sie die erste Ansprechperson für viele Menschen am Gericht.

Andreas
„Für mich ist die Person auf der Anklagebank zwar der Angeklagte, für jemand anderes aber vielleicht der Vater oder die Mutter.“ Das muss sich Andreas in der Hauptverhandlung immer wieder bewusstmachen. Denn für ihn heißt es ab dem ersten Anruf der Polizei bis zum Abschluss des Verfahrens: in enger Abstimmung gemeinsam Straftaten ermitteln und die Täter zur Rechenschaft ziehen. Mit seinem Beitrag zur Strafverfolgung hat Andreas ein großes Ziel: die Welt zu einem besseren Ort machen.

Max
„Mir macht keiner ne Ansage – nur das Gesetz.“ Max hat große Ideale und stellt sich voller Überzeugung in den Dienst des Rechtsstaats. Als Rechtspfleger ist er in seinen Entscheidungen unabhängig. Aber klar: Wenn ihn Menschen verzweifelt anrufen, schaut er, wo er helfen kann, und stellt klare Verhältnisse her – verständlich und rechtlich präzise.

Marvin
„Ich bin ein toleranter Typ – aber das musst du hier auch sein.“ Alles, was Marvin macht, zeichnet sich durch eine sympathische Lockerheit aus. Das hilft ihm im Alltag in der JVA im Umgang mit den Jugendlichen. Aber wenn jemand das ausnutzen will, setzt er auch deutliche Grenzen. Im Idealfall sorgt er dafür, dass die Gefangenen die JVA als bessere Menschen verlassen. Marvin ist jedenfalls überzeugt: Jeder hat eine zweite Chance verdient.

Sven
„Jeder verdient ein freundliches Guten Tag.“ Sven legt großen Wert darauf, allen mit Respekt zu begegnen – auch dem Angeklagten, den er aus der Zelle holt. Er ist für den geordneten Ablauf vor Gericht zuständig. Bei hitziger Stimmung im Saal bedeutet das auch, die Angeklagten wieder sicher in die Zelle zurückzubringen. Sein persönliches Ziel: in verschiedenen Situationen eine Stütze für alle bei Gericht zu sein.

Janina
„Mir war schon immer wichtig, dass es gerecht zugeht.“ Heute sorgt Janina im Gerichtssaal dafür, dass alle gehört werden und das Verfahren mit einem gerechten Urteil endet. Sie sieht aber auch die menschlichen Schicksale hinter den Angeklagten und gibt ihnen bei der Verkündung ihrer Urteile gerne noch ein paar persönliche Worte mit auf den Weg.
